Kaiteriteri
Schweren Herzens verabschieden wir uns von den Pancake Rocks und der tollen Unterkunft, um uns auf den Weg zum nächsten Zwischenstopp in Richtung Norden zu machen. Hier werden wir dieses Jahr ein Weihnachten unter anderen Bedingungen erleben.
Die Strecke von Punakaiki nach Kaiteriteri verlief anfangs überwiegend an der Küste – ein großer Spaß – direkt am Wasser entlangfahren zu können. In dem Ort Greymouth legten wir einen Zwischenstopp zum Einkaufen im Supermarkt ein. An der Stelle ein hilfreicher Tipp: Wir waren meistens in der Supermarkt Kette „New World“ einkaufen. Dort kann man sich an der Kasse als Tourist zu erkennen geben und bekommt eine sogenannte „Tourist Club Deals Card“ über den Tresen ausgehändigt – und das ohne mühseliges Ausfüllen von irgendwelchen persönlichen Daten. Ist sozusagen eine Sache von 10 Sekunden, wie eine zeitlich befristete Mitgliedskarte zu betrachten, auf die man Vorzugspreise bei einigen Artikeln erhält. Wir haben meistens Vorräte für 2-3 Tage eingekauft – die typischen Sachen wie Nudeln, Eier, Milch, Wasser und was man halt so relativ einfach und schnell zubereiten kann und lagen meistens je Einkauf zwischen 180 und 290 NZD (ca. 100 – 180 €). Mit der Clubkarte konnten wir Ersparnisse bis zu 30 NDZ (ca. 18 €) je Einkauf verbuchen. Da kommt schon einiges zusammen 🙂
Bisweilen gönnten wir uns frisches Obst direkt von den Farmern oder entsprechenden Verkaufsständen am Streckenrand. Es gab neben Kirschen und Erdbeeren auch frische Pflaumen und Aprikosen, die preislich auch alle ok waren und deutlich besser schmecken als das Angebot aus dem Supermarkt.
Nach insgesamt reichlich 3 Stunden Fahrt erreichten wir das neue Etappenziel in Kaiteriteri. Diesmal hatten wir wieder ein Ferienhaus angemietet, welches in Little Kaiteriteri lag und eine ganz tolle Aussicht von einer supergroßen Terrasse auf den Strand und das Meer bot.
Kaiteriteri ist ein klassischer Badeort, in dem sich wirklich etliche Neuseeländer und auch Touristen tummeln, so dass es relativ viele Ferienhäuser aller Preisklassen gibt.
Wir hatten auch hier wieder Spitzenwetter – Sonne pur und zwischen 25 und 30 Grad – und begaben uns sogleich an den lokalen Strand in Little Kaiteriteri. Hier verbrachten wir auch den Heiligabend vollkommen relaxt am Badestrand von Kaiteriteri. Was will man mehr 🙂 . Für das leibliche Wohl hatten wir ein lecker Picknick-Paket dabei – so wie viele unserer Badekollegen.
Der Badebereich in Kaiteriteri eignet sich hervorragend für Kinder aller Altersklassen, da es dort auch Einmündungen gibt, die je nach Stand von Ebbe und Flut (die dort sehr ausgeprägt zu erleben sind), mal mehr oder weniger Wasser führen. Hier konnten wir auch unser aus Deutschland mitgebrachtes (aufblasbares) Standup Paddleboard zum Einsatz bringen.
Abends haben wir dann ein leckeres Weihnachtsgrillen auf der Terrasse unseres Ferienhauses veranstaltet und Weihnachten damit ohne jeglichen Stress für alle Beteiligten absolviert. Das ganze Geschenk-Dilemma haben wir ja von vornherein ausgeschlossen gehabt – was eine sehr gute Entscheidung gewesen ist. Und wir möchten mal behaupten, dass wirklich keiner von uns den Schnee oder Glühwein oder das Ganze sentimentale Drumherum vermisst hat (mit Ausnahme der Oma vielleicht ;-). Stattdessen war es ein sehr relaxter Tag und entsprach voll und ganz der laid-back Lebenseinstellung der Neuseeländer, die uns bisher wirklich überall begegnet ist.
Was haben wir gemacht:
- Einen Tag komplett am Strand verbracht
- Am zweiten Tag mit den dort sehr populären Wassertaxis einen one-way Trip gebucht und sind ca. eine halbe Stunde mit ordentlich Speed an der Küste des Abel Tasman National Parks hochgefahren, um dort das Schiff zu verlassen und durch den National Park zu Fuß 12 km zurück zu wandern
- Dabei haben wir super schöne Traumstrände gesehen, die teilweise voll das Karibikflair aufkommen ließen und echtes Paradiesfeeling vermittelten.
Wie lange hat es gedauert:
- Die 12km Wanderung hat – mit Unterbrechung am Traumstrand – gut 5 Stunden gedauert
- Die Bootsfahrt war ca. 35 Minuten lang und hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, da auch hier Traumkulisse geboten wurde und ordentlich Speed dabei war
Was hat es gekostet:
- Der Tag am Strand nichts – genauso wenig wie grundsätzlich die Zugänge zu den Nationalparks
- Die Fahrt mit dem Wassertaxi hat für 2 Erwachsene und 3 Kinder 137 NZD (ca. 80 €) gekostet – war aber wirklich Fun pur und hat es uns vor allem ermöglicht, relativ entspannt den Rückweg zu erwandern. Rein theoretisch hätten wir es auch andersrum machen können, also erst wandern und zurück mit dem Wassertaxi fahren. Dies ging an dem 25.12. allerdings nicht, da an diesem Tag der eigentliche Weihnachtsfeiertag für die Neuseeländer ist und daher das öffentliche Leben weitestgehend eingeschränkt ist und deswegen auch das Angebot der Wassertaxis deutlich reduziert war und unsere Rücktour schon ausgebucht war. Im Nachhinein hat sich das aber als guter Umstand herausgestellt, da wir dadurch keinerlei zeitlichen Stress hatten, um zu einem bestimmten Zeitpunkt an der Pick-Up Stelle des Wassertaxis sein zu müssen. Stattdessen konnten wir ganz gemächlich unser Tempo gehen und ausgiebig Badepause am Strand machen und wurden dann abends von den Großeltern mit dem Auto am Parkplatz zum Zugang des Nationalparks eingesammelt, von wo aus wir noch mal ½ Stunde Autofahrt zurück zu unserem Ferienhaus hatten. Im Übrigen gibt es beim Eingang zum Nationalpark auch einen sehr schönen Platz für Camper und Wohnmobile, der auch sehr empfehlenswert wirkte.
Was sollte man besser nicht tun:
- Badesachen nicht vergessen und nicht mit Sonnencreme sparen. Die Sonne in Neuseeland verursacht gefühlt (und vermutlich aufgrund stärkerer UV Strahlung auch tatsächlich) deutlich schneller einen Sonnenbrand als bei uns in Deutschland. Zumindest haben wir uns alle in dieser Hinsicht etwas verschätzt und hatten nach unserem Strand-Weihnachten alle mit mehr oder weniger Sonnenbrand zu kämpfen und uns am nächsten Tag eine neue Kollektion Sonnenhüte zugelegt. Allerdings haben wir lieber Sonnenbrand in Kauf genommen, als daheim mit Frostbrand in der Kälte zu bibbern 😉
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Bilder: © Micha & Nadine