Fernweh, Haustausch, Stadtgeflüster
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Valencia: Experiment Haustausch (Teil 2)

Teil 1 des Reiseberichtes findest Du hier.

An dieser Stelle folgt nun Teil 2 des Reiseberichtes:

Tag 7: Altstadtbummel und Rundfahrt mit dem Doppeldeckerbus

Zu Fuß machen wir uns Richtung Altstadt auf den Weg. Durch das angesagte Viertel Rufaza mit seinen unzähligen Kneipen, vorbei an der Stierkampfarena.  Hier finden tatsächlich noch Rodeos statt, z.B. während der „Fallas“ im Frühjahr sowie während der Feria im Sommer. Ansonsten kann man das Stierkampfmuseums im Plaza Toros de Valencia besichtigen. Zwischendurch stärken wir uns bei einem lecker Eis. Die Lust der Jungs auf einen Stadtbummel ist leider – wen wunderts – eher begrenzt. Also gönnen wir uns ein Ticket für eine Stadtrundfahrt mit dem Hop on Hop off – Doppeldeckerbus. Der Bus stoppt auch am Einkaufszentrum. Na sowas. Aber shoppen muss bei einem Stadturlaub auch abfallen. Letzte Busfahrt in der Abenddämmerung am Hafenviertel von Valencia entlang. Das sieht echt super aus. Müssen wir uns nochmal genauer ansehen.

Tag 8: Doppeldeckerbus zum Zweiten

Das Stadtrundfahrt-Ticket gilt 24 h, also können wir auch heute noch etwas rumgondeln. Erst gegen 13 Uhr stehen wir an der Haltestelle. Nur ein kleines Teilstück: Ziel Decathlon. Wir brauchen Badeschuhe für die geplante Kajaktour. Anschließend geht es weiter zum Hemisferico – einem Kuppelkino in Form eines menschlichen Auges – in dem wir einen beeindruckenden 3D-Film über Monarchfalter ansehen. Auf dem Heimweg rücken wir in eine Kneipe in einem riesigen Innenhof ein. Die Jungs turnen auf dem Spielplatz. Wir essen Bocadillos und gönnen uns una Cerveza mas (ein Bierchen mehr). Alle sind glücklich und zufrieden.

Tag 9: Gammeltag

Die Kinder möchten nichts unternehmen. Es regnet am Nachmittag. Am Abend erster Ausflug mit dem Auto zum Stadtstrand von StrandValencia, nur ca. 15 min vom Stadtzentrum entfernt. Die Strände Las Arenas und Playa de la Malvarossa kann man auch super mit Bus oder Fahrrad erreichen. Die Strandpromenade lädt zum flanieren oder verweilen in einer der Strandkneipen mit Blick aufs Meer bei lecker Tapas, Paella, frischen Meeresfrüchten oder Eis für die Kids ein. Uns Erwachsenen gefallen die Strände in Hafennähe allerdings nicht so gut. Die Jungs sind jedoch nicht zu bremsen. Voller Begeisterung springen sie in die Fluten.

Tag 10: Sagunto

Burg Sagunto ist leider geschlossen. Der Ort ist schön verschlafen mit schmalen Gassen und alten Häusern. In einem kleinen Souvenirladen kaufen wir Keramik, handgemachte Tassen und eine riesige Schüssel. Wir sind die einzigen Kunden und plaudern noch ein wenig mit dem Verkäufer, einem netten älteren Herren. Er empfiehlt uns den Strand Puerto de Sagunto als schönsten Strand der Region. Das Wasser ist blau und sauber. Hier kommen die Surfbretter zum Einsatz. Ein paar Meter “Wellenreiter” funktionieren ab und zu.

Tag 11: Curella, Badepark

Heute geht es in den Aquapolis Badepark nach Cullera. Den Kinder ist das Mittelmeer zu salzig???? Sind sonst nur die kalte Ostsee gewöhnt. Die Tickets haben wir zuvor online bestellt und in unserem Tauschhaus Strand1ausgedruckt. Zum Glück gibt es im Park genügend schattige Sitzplätze. An den Rutschen lange Schlangen, Wartezeiten bis 30 min und mehr. Darauf verzichten wir weitgehend. Erst zum Feierabend haben wir richtig Glück und sausen 2 Mal eine längere Bahn herunter. Das gefällt den Jungs super. Die meiste Zeit verbringen wir im Wellenbecken, welches alle 2h für 5min für Bewegung sorgt. Die Spanier freuen sich wie die Schneekönige. Ihr Temperament lässt sich einfach entfachen. Die Leute sind sofort dabei, wenn es etwas Action gibt, wie z.B. Zumba Gymnastik im Wasser.

Tag 12: Denia – Kajak, Höhle, Schnorcheln

Auf Empfehlung unserer Tauschfamilie machen wir eine Kajaktour vor der Küste Denias. Die Stadt liegt ca. 100 km im Süden Valencias an der Costa Blanca. Wir haben die Tour vorab per Internet bzw. Telefon bei einem ortsansässigen Tourenanbieter gebucht. Ein kleines Abenteuer, denn so sattelfest ist unser Spanisch auch nicht. Aber unser Gegenüber am Telefon ist sehr geduldig, so dass wir bester Hoffnung sind, dass alles klar geht. Wir werden schon erwartet und mit Schwimmwesten ausgestattet. Badeschuhe haben wir ja gerade erst bei unserer Stadtrundfahrt durch Valencia erstanden. Wir klettern ins Kayak. Mein Mann mit dem Großen, ich mit dem Lütten. Keine so gute Idee, denn die Paddelgruppe hängt den Lütten und mich ziemlich schnell ab. Wir paddeln ca. 30 min in Küstennähe, also auf dem offenen Meer, zu den Felsen von Calpe. Dort angekommen, bekommen wir eine Stirnlampe und erkunden die kleine Höhle zu Fuß. Ohne unsere Badeschuhe würde an der felsigen Küste – im wahrsten Sinne des Wortes – nix gehen. Nach einem kleinen Picknick schnorcheln wir mit Flossen und Taucherbrille in dem glasklaren Wasser. Tatsächlich, hier treiben sich bunte Fischschwärme herum. Echt toll. Die Jungs finden das Schnorcheln am coolsten. Für die Rücktour tauschen wir die Crew. Ich darf jetzt mit dem Großen paddeln. Abschließend hüpfen wir am felsigen Strand noch von Stein zu Stein auf der Suche nach einem geeigneten Picknick-Ausguck. Die Jungs schnorcheln noch ein Weilchen.

Tag 13: Strandtag, El Perello

Strand2

Abreise

Zum Abschluss noch mal Strand und Meer in Perello. Im Club Social schaffen wir es zum ersten Mal vor Küchenschluss, also vor 16Uhr, das Tagesmenü zu bestellen. Es gibt kleine, frittierte Tintenfische mit Zitronensaft und die sind total lecker. Den Swimmingpool haben wir fast wieder für uns allein. Später gehen wir noch zum Strand, um nach Fischen zu tauchen. Die Kinder buddeln eifrig im Sand. Letzte Runde im Swimmingpool und ab nach Hause.

Damit geht der Urlaub in Valencia zu Ende. Im Supermarkt kaufen wir spanischen Käse und Räucherschinken als Mitbringsel.

Fazit:

Valencia ist die perfekte Stadt für eine Familienreise mit einem reichen Kultur- und Freizeitangebot sowie einem super ausgebauten Verkehrsnetz. Zudem noch am Meer gelegen. Wir hatten 14 tolle Tage und einen super Urlaub. Haustausch ist eine feine Sache. Mit dem Tausch-Auto waren wir flexibel. Die Wohnung bot genügend Raum, wir konnten uns kostengünstig selbst verpflegen. Wir bewegten uns außerhalb der Touristenströme und fühlten uns wie die Einheimischen.  Ja, wir haben Gefallen gefunden, an dieser Art Urlaub zu machen. Den geliehenen Wagen stellen wir als Dankeschön vollgetankt in die Garage. Jetzt heißt es nur noch Sachen packen, die Wohnung reinigen und Adios España. Wir kommen wieder!


Lage/Klima

Valencia liegt an der Ostküste des Mittelmeeres, an der Costa del Azahar, was soviel bedeutet wie Küste der Orangenbäume. Mit jährlich 300 Sonnentagen und einer Jahresdurchschnittstemperatur von 17 °C bzw. 28 °C im Sommer bietet Valencia das perfekte Urlaubswetter. Die Wassertemperaturen betragen im Sommer zwischen 20 und 25 °C. Es regnet eher wenig, die Sommermonate sind nahezu niederschlagsfrei. Beste Reisezeit: Februar bis November 🙂

Anreise

  1. Flughafen
    • günstige (Direkt)-Flüge verfügbar, z.B. mit Germanwings
    • Verbindung zum Stadtzentrum
      • Metro: Linie 5 oder Linie 3, Preis ca. 3,90€, Dauer: 20 min
      • Bus: FernanBus Linie 150, Preis: ca. 1,40 €, Dauer: 40 min
      • Tipp: Gleich bei Ankunft die Valencia Tourist Card bei der Tourist Info am Flughafen kaufen und die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen (einschließlich Fahrt Valencia->Flughafen)
  2. Zug: Valencia hat 2 Bahnhöfe. Beide sind sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Unterwegs in Valencia

  • Stadtplan Valencia
  • Sehr gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Tipp: Valencia Tourist Card: für 24, 48 oder 72 Stunden mit kostenloser Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, kostenlosem Eintritt in Sehenswürdigkeiten und Museen und bis zu 50% Rabatt auf teilnehmende touristische Dienstleistungen, Freizeitangebote, in Geschäften und Restaurants

Feste

Valencia gilt als die Rastlose: Hier gibt es immer etwas zu feiern, sei es ein Rodeo oder die temperamentvollen Fallas, bei denen der Winter vertrieben und der Frühling bejubelt wird.

Kulinarisches

  • Paella: traditionell valencianisches Reisgericht aus der Pfanne und neben Tapas (kleine Appetithäppchen, die in Tapas-Bars zu Wein oder Bier serviert werden) Inbegriff der spanischen Küche. Gewusst?: In eine echte valencianische Paella gehören übrigens nur Kaninchen, Huhn, Tomaten, Bohnen, Salz, Knoblauch, Paprika und Safran hinein, jedoch keine Meeresfrüchte oder Fisch.
  • Horchata: mein absolutes Liebling-Erfrischungsgetränk, hergestellt aus Erdmandeln (Chufas), werden gerne mit Fartones (valencianisches Hefegebäck) serviert

Weiterschmökern

Bilder: © flecken necken, Pixabay

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